Industrie 4.0 ist das Schlagwort einer digitalisierten Arbeitswelt in der sich Elektroniker und Elektrotechnikerinnen für Betriebstechnik befinden. Die Vernetzung und Automatisierung von Fabriken und Industrieanlagen gehört zu der Arbeit genauso wie die Installation von elektrotechnischen Anlagen der Energieversorgung und -verteilung, der Beleuchtungstechnik sowie von Maschinen und Antrieben und noch vielem mehr. Sie sind gefragte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt, denen sich über die Ausbildung hinaus viele berufliche Perspektiven eröffnen.
Zu ihren Tätigkeiten gehört das Montieren und Installieren von Leitungsführungssystemen, Informationsleitungen und Energieleitungen einschließlich allgemeiner Versorgungsleitungen. Sie installieren und richten Maschinen und Antriebssysteme ein, einschließlich pneumatischer und hydraulischer Komponenten. Die allgemeinen elektrotechnische Installationen sowie die Prüfung dieser nach aktueller Norm sind ebenfalls Teil der Tätigkeiten der Elektroniker und Elektrotechnikerinnen für Betriebstechnik.
Elektroniker und Elektrotechnikerinnen für Betriebstechnik verdrahten und bauen Schaltgeräte und Automatisierungssysteme zusammen. Sie programmieren und konfigurieren Systeme (SPS) und prüfen die Funktion und die Sicherheitseinrichtungen der Systeme. Sie implementieren, warten und pflegen digitalisierte Systeme in Hinblick auf Industrie 4.0.
Die Instandhaltung, das Überwachen und Warten der Anlagen, das Durchführen von regelmäßigen Prüfungen, Analysieren von Störungen, die Übergabe von Anlagen, das Einweisen der Nutzer in die Bedienung und Erbringen von Serviceleistungen sind des Weiteren Teil des Berufsbildes.
Gültiger Ausbildungs- oder Umschulungsvertrag durch Ausbildungsbetrieb oder entsprechendem Ausbildungsträger.
3,5 Jahre, bei guter Leistung besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer auf Antrag auf 3 Jahre zu verkürzen.
Die Facharbeiterprüfung (Abschlussprüfung Teil 1) erfolgt im vierten Ausbildungshalbjahr. Die Facharbeiterprüfung (Abschlussprüfung Teil 2) erfolgt am Ende des siebten Ausbildungshalbjahres. Die Durchführung der Prüfungen obliegt dem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer zu Kiel. Das rbz steinburg erstellt ein Abschlusszeugnis.
Anlass für die Änderungsverordnungen der industriellen Metall- und Elektroberufe sowie des Mechatronikers/der Mechatronikerin (2018) war, dass die Digitalisierung bisher in unterschiedlichem Umfang in den Ausbildungsbetrieben und an den Arbeitsplätzen der Fachkräfte angekommen ist. Dieser Situation entsprechend, sind Änderungen erfolgt, die sich in drei Punkten zusammenfassen lassen:
In den industriellen Elektroberufen können des Weiteren bis zu drei optionale Zusatzqualifikationen – Programmierung, IT-Sicherheit und Digitale Vernetzung - gewählt werden, die insbesondere veränderte aus der Digitalisierung sich ergebende Qualifikationsbedarfe bedienen. Ausbildungsinhalte, Prüfungsregelungen und Ausbildungsrahmenpläne sind in der Verordnung dokumentiert.
Teilzeitunterricht mit ein oder zwei Tagen pro Woche in der Regel im halbjährlichen Wechsel. Unterrichtszeit von 08:00 bis 14:55 Uhr.
Ziel des Berufsschulunterrichtes ist die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz unter Einbezug der beruflichen Lebenswelt der Schüler*innen im Unterricht. Dazu wird handlungsorientierter Unterricht mit einem hohen Maß an selbstorientierten und kooperativen Unterrichtsmethoden forciert.
Eine elektrotechnische Grundbildung mit Theorie- und Praxisanteilen ist elementarer Bestandteil des Berufsschulunterrichts. Ein hoher Praxisanteil wird u.a. in der Programmierung von SPS mittels Siemens Logo 8 und S7-1200 realisiert. Die Nutzung sogenannter Systemtrainer ist ein neues praxisorientiertes Lehr-/Lernkonzept, das am rbz steinburg Anwendung findet. Hierbei können Installationen und Messungen nach VDE0-100 oder die Umsetzung von Gebäudeautomatisierung an realen Komponenten unter Einsatz der sogenannten SystemTrainern geübt werden. Das Arbeiten in Projekten hinsichtlich dieser Lernträger aber auch im übrigen Unterricht ist ebenfalls Teil der Unterrichtsgestaltung.
Durch Nutzung der Lehr-/Lernplattform Moodle, moderner Hard- und Software, einem leistungsfähigen WLAN sowie den Einsatz von digitalen Tafeln werden wir am rbz einem digitalisierten, zukunftsgewandtem Unterricht gerecht. Dies wird somit dem sich im Zuge von Industrie 4.0 schnell veränderlichen Berufsbild der Elektroniker und Elektrotechnikerin für Betriebstechnik gerecht.
Herr Gefke, E-Mail: gefke.dennis(at)rbz-steinburg.de