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11Jun2020

Noch Plätze frei in der Berufsoberschule

Quelle: shz.de

Hochmotiviert zum Abitur

27 Frauen und Männer haben am Regionalen Berufsbildungszentrum auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur abgelegt

Andreas Olbertz Itzehoe „Alle haben bestanden.“ Marie Kluthe, Sprecherin des Regionalen Berufsbildungszentrums (RBZ) hatte gute Nachrichten, für die Berufsoberschüler am RBZ. Sie alle bekommen damit ihr Abitur.

Eigentlich sind die Prüfungen durch, aber Niklas Auhage hadert noch mit seinen Zensuren. „Ich müsste nicht zwingend, aber mich hat ja jetzt der Ehrgeiz gepackt“, erklärt der 21-jährige Nortorfer. Mit einer freiwilligen mündlichen Prüfung könnte er seinen Notenschnitt noch auf 1 verbessern.

Berufsoberschüler eint, dass sie sich auf dem zweiten Bildungsweg bewusst für das Abi entschieden haben. Svenja Ott aus Brunsbüttel hat das Gymnasium im ersten Anlauf abgebrochen. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) absolvierte sie eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin – und merkte dabei: „Das ist es nicht, was ich die ganze Zeit machen möchte.“ Stattdessen zieht es sie in den Journalismus und die Kommunikationsbranche. Dafür ist das Abi Mindestvoraussetzung.

Ähnlich lief es bei Hannah Blaschke. Die Schenefelderin wusste seit einem FSJ und ihrer SPA-Ausbildung, dass das ihre Welt ist – aber auch nur zum Teil. Sie will Sonderpädagogik auf Lehramt studieren, wofür sie das Abi braucht.

Niklas Auhage kam über eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement an die Berufsoberschule. Er macht keine Hehl daraus, dass er immer gern auf die Berufsschule gegangen ist und will das auch zukünftig – als Lehrer. Deshalb wird er Wirtschaftswissenschaften und vermutlich Politik studieren.

„Ich weiß nicht, ob ich auf dem ‚normalen Weg‘ auch Abi gemacht hätte. Als Schüler ist man doch komplett planlos und hat keine Ahnung, was man machen möchte. Wir wissen alle, wofür wir das hier machen.“ Das bestätigt Marie Kluthe: Es macht Spaß mit diesen Schülern zu arbeiten. Die sind hochmotiviert.“ Nikals Auhage ergänzt: „Es ist ein Jahr, das einem viele Türen öffnet.“

RBZ-Leiter Carsten Jäger spricht von den Berufsoberschülern als den „Spätzündern“. Ausdrücklich stellt er klar, dass das nichts mit der Leistungsfähigkeit zu tun habe. „Es kann häufig auch an den Rahmenbedingungen liegen“, erklärt er. Die Trennung der Eltern könne einen Schüler beispielsweise so sehr mitnehmen, dass er schulische Probleme bekomme. Leider sei in vielen Köpfen nimmer noch das Abitur hauptsächlich mit dem Gymnasium verbunden. „Deshalb haben wir begonnen, schon an den Grundschule zu informieren“, so Jäger. Viele Wege führen an die Uni.

Die Prüfungen haben die 27 Berufsfoberschüler trotz der Corona-Erschwernisse absolviert. Wird jetzt dementsprechend gefeiert? „Wir hatten eh keinen großen Ball geplant“, erläutert Hannah Blascke: „Wir hatten an ein Grillfest irgendwo vielleicht im Garten gedacht.“ Aber das muss jetzt ausfallen. „Es fühlt sich unkomplett an“, findet Auhage.

Immerhin verspricht Rektor Jäger, dass die Zeugnisse nicht per Post geschickt werden: „Es wird eine würdige Form der Verabschiedung geben. Sie waren eine Bereicherung, da gehört sich das so.“

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Für alle Fragen zur Berufsoberschule (BOS) steht Ihnen zur Verfügung:

Frau Schipke
E-Mail: schipke.daniela(at)rbz-steinburg.de


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Oltr

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